Was ist eine Spondylolisthese?
Eine Spondylolisthesis, umgangssprachlich ein Wirbelgleiten ist eine Instabilität der Wirbelsäule, bei der das obere Teilstück der Wirbelsäule mit dem Gleitwirbel über den darunter liegenden Wirbelkörper nach ventral (nach vorn) gleitet (Ventrolisthesis oder Anterolisthesis). Im umgekehrten Fall spricht man von einer Retrolisthesis.
Ursache
Die häufigste Ursache für Wirbelgleiten sind abnutzungsbedingte (degenerative) Schäden der Wirbel. Dies betrifft vor allem den Lendenwirbelbereich. Im Laufe des Lebens verlieren die Bandscheiben durch Flüssigkeitsverlust an Höhe. Dadurch nähern sich die Wirbelkörper an, was die Funktion des Band- und Muskelapparats stört. Bei wenig trainierten Menschen können die Muskeln Bandscheibenschäden zudem schlechter kompensieren. Dann haben die Wirbel noch weniger Halt.
Beschwerden
Eine Spondylolisthesis kann ohne Beschwerden verlaufen. Andere Betroffene leiden häufig unter Schmerzen, die vor allem unter Belastung und bei bestimmten Bewegungen auftreten. Die durch eine Spondylolisthesis verursachten Schmerzen können sich gürtelförmig von hinten nach vorne ausbreiten. Hinzu kommt ein Gefühl der Instabilität in Wirbelsäule. Besonders am Morgen, wenn die Rückenmuskulatur entspannt ist, sind die Schmerzen stark.
Therapie
Hauptziel der Therapie ist die Verbesserung der Lebensqualität, insbesondere eine Verminderung der Schmerzen. Dies erreicht man vor allem durch Stabilisierung der Wirbel. Die Wirbelgleiten-Therapie basiert auf zwei Pfeilern, der konservativen und der chirurgischen Behandlung. Während in leichten Fällen Beratung und konservative Therapie in der Regel ausreichen, kann als zweite Stufe eine stationäre Behandlung erforderlich sein. Nur in schweren Fällen ist Operation nötig.
Operation
Operative Verfahren zur Behandlung einer Spondylolisthesis nennt man Spondylodese. Durch eine Operation werden die Wirbel in ihrer korrekten Position stabilisiert, versteift und so die Nerven zu entlastet. Diese Stabilisierung ist auch für die Biomechanik der gesamten Wirbelsäule und der richtigen Lastenverteilung von besonderer Bedeutung.
In leichteren Fällen kann gegebenenfalls eine bewegungserhaltende dynamische Stabilisierung durchgeführt werden.